Schankschrank wie neu

Ein neues Möbelstück im Fachwerk 1775

Der Schankschrank der einstigen Gaststätte Böhne (Wellingholzhausener Straße/Ecke Baumschulenweg) hat viele Geschichten gehört. So mancher Gast hat daran sein frisches Bier gezapt. Der Verein hat ihn renoviert und wieder in Betrieb genommen.

Nachdem die Kneipe, die einst auch Poststelle und Pferdedeckstation war, geschlossen und ihre Inhaberin „Böhnen Gerti“ kinderlos verstorben war, übernahm ihr Neffe Hermann Böhne aus Kamen den massiven Eichenschrank, der einst seinem Urgroßvater Caspar gehörte. Für ihn war er eine willkommene und wertvolle Erinnerung an sein Heimatdorf.

Geboren 1929 wechselte Hermann Böhne nach dem Krieg ins Ruhrgebiet in den Polizeidienst. Hier wurde er mit seiner Familie sesshaft, was ihn jedoch nicht hinderte, Wellingholzhausen sein Leben lang eng verbunden zu bleiben. Er war Mitglied im Kegelklub, begeisterter Schütze und pflegte mit seiner Frau Jutta bis ins hohe Alter zahlreiche Freundschaften.

Das Ehepaar verstarb 2018 kurz hintereinander, und die vier Kinder standen vor der Aufgabe, einen neuen, würdigen Platz für den besonderen Schankschrank zu finden. Der ist im Fachwerk 1775 nun gefunden: „Unser Vater wäre stolz und glücklich, ihn hier zu sehen“, sind Christiane Langer und ihre Schwester Susanne Böhne überzeugt.

Das Fachwerk 1775 hat so unverhofft einen neuen Blickfang – gezapft wird gleichwohl weiterhin an der eigenen Theke in der großen Diele. Ein Relief an den Schranktüren ist unmissverständlicher Hinweis auf die ursprüngliche Bestimmung des massiven Möbels.